Rassismus ist nicht witzig – Bernd Venjakob

Den Vorwurf, dass sie eine rassistische Partei sei, weist die AfD zurück. Ein Blick auf das Personal der AfD zeigt auf dieser Ebene jedoch teilweise ein anderes Bild.

Als regionales Beispiel mag hier der stellvertretende Kreisvorsitzende der Gütersloher AfD Bernd Venjakob dienen.

Vermutlich hielt dieser seinen Post im sozialen Netzwerk Facebook am 10. November 2016 für witzig. Damals postete er: „Was ist die erste offizielle Amtshandlung von Donald Trump? Er schmeißt eine schwarze Familie aus ihrem Haus….“.

Venjakob geht es eindeutig nicht darum, dass ein republikanischer Präsident einen demkoratischen ablöst, auch nicht darum, das evtl. statt eines unfähigen ein seines Erachtens fähigen Präsident das Amt übernimmt, ihm geht es um die Hautfarbe und darum, Menschen mit einer  schwarzen Hautfarbe aus einem Haus zu werfen. Das ist nun mal schlicht und einfach Rassismus.

Das Facebook-Profil von Venjakob bietet übrigens auch anderes, was zu Kopfschütteln und Ekel führt. So wenn er Franz Josefs Strauß mit den Worten „Was wir hier in diesem Land brauchen, sind mutige Bürger, die die roten Ratten dorthin jagen wo sie hingehören – in ihre Löcher“. Menschen mit Ratten zu vergleichen, die man jagdt und gegebenenfalls auch vergiften kann, ist Teil der Entmenschlichung, welche im Nationalsozialismus mit der Ermordung dieser Menschen endete. [1]

Venjakob ist sei der Wahl 2014 in Ausschüssen im Kreitag des Kreises Gütersloh aktiv [2]. Auch seine dortige Tätigkeit nutzt er nicht um sich kundig einzubringen, sondern um zu orakeln. So schreibt er am 23. Januar 2017 nach seiner Teilnahme am Sozialausschuss: „Es ging um Mehrkosten für den Betrieb von Frauenhäusern. Wie der Vorlage zu entnehmen war, sind die Fallzahlen sexueller Gewalt gegen Frauen in 2016 gegenüber 2015 mehr als 100% gestiegenen. Auf die Frage wo dieser große Anstieg herkäme, antwortete eine Dame der SPD, das läge daran, dass unsere Kinder immer früher Pornos im Internet gucken würden und das zu einer Verrohung führen würde. Um die wahren Probleme wird drum herum geredet…“. [3]

Welche „wahren Probleme“ mag er denn meinen?! Nimmt man seinen Post „Brutale Vergewaltigungen sind ’sexuelle Übergriffe‘, für die man als freier Mann höhnisch lachend aus dem Gerichtssaal läuft, vorausgesetzt man ist ‚Migrant‘.“ vom 4. November 2016 hinzu, so dürfte er gemeint haben, dass das Ansteigen sexueller Gewalt auf „Migranten“ zurückzuführen ist, vermutlich auf geflüchtete Menschen. Auch das könnte man getrost als Hetze bezeichnen.

Die Beispiele zeigen, dass es sich bei Venjakobs problematischen Äußerungen eben nicht um „Ausrutscher“ und „unbedachte“ Äußerungen handelt sondern um Einstellungsmuster.

Und eine Person wie Venkjakob sitzt für den Landesverband seiner Partei in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe (LWL). [4]


weiterführende Links:
[1] https://www.facebook.com/bernd.venjakob.5

[2] https://ratsinfo.kreis-guetersloh.de/personen/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0Ne.LaxCYv8Uv5UGJ

[3] https://ratsinfo.kreis-guetersloh.de/sdnetrim/Lh0LgvGcu9To9Sm0Nl.HayIYu8Tq8Sj1Kg1HauCWqBZo5Ol0MjyIguDWsGSv4Qp0Oe.MavCXuCWn4Oi0Lg-IbvDauHTp8To1Ok0HbwHau8Vt6Pi6Km0GJ/Oeffentliche_Niederschrift_Ausschuss_fuer_Arbeit_und_Soziales_23.01.2017.pdf#search=Venjakob

[4] https://www.lwl.org/bi-lwl/kp020.asp?KPLFDNR=534